Am Ufer des Picchola-Sees, auf einem schmalen Bergrücken, zieht sich der Stadt-Palast. Bis 1956 regierte hier der Maharana von Mewar. Heute wird der Komplex als Museum und Hotel genutzt. Unterhalb des Stadt-Palastes liegt der Jagdish-Tempel und beeindruckt mit Steinmetzarbeiten höchster Qualität. Der 4 km lange und 3km breite Picchola-See wurde einst von einem reichen Kaufmann künstlich angelegt und durch wechselnde Herrscher erweitert. Die Insel Jag Mandir wurde von Jagat Singh mit dem kuppel-überwölbten Pavillon im rajputisch-mogulischen Stil erbaut, bleibt aber heute ungenutzt. Auf der Insel Jag Niwas wurde um 1740 ein Sommer-Palast aus Sandstein und weißem Marmor errichtet. Das Palastgebäude wird heute als wohl Indien schönstes Hotel “Lake Palace“ bewohnt und diente als Drehort für Filme wie “Octopussy“, “Der Tiger von Eschnapur“ und “Das indische Grabmal“. Weitere Sehenswürdigkeiten von Udaipur sind das Bhartiya Lok Kala-Museum, das Einblick in die Lebensweise der zahlreichen Volksstämme Rajasthans gewährt. Kleidung, Gebrauchsgegenstände, Musikinstrumente und abendliche Vorführungen von Puppenspielen veranschaulichen den Eindruck. Auch im Museum Bagore Ki Haveli, einem ehemaligen Stadtpalast, werden Exponate wie Schmuck, Gebrauchsgegenstände und Malerei im Mewar-Stil gezeigt und dient zur Aufführung von Puppenspielen. Zu einem Spaziergang lädt Saheliyon Ki Bari ein, der “Garten der Jungfern“. Der Garten mit zahlreichen Springbrunnen war ein Geschenk des Maharana Sangram Singh für die königlichen Damen.
Verpassen sollte man keinesfalls einen Ausflug ins wenige Kilometer von Udaipur entfernte Ranakpur. Abgeschieden in einem Tal der Aravalli-Berge und von einer Mauer umgeben liegt der Jain-Tempel-Komplex. Auf einer erhöhten Plattform errichtet, tragen 1444, verschiedenartig mit feinster Steinmetzarbeit verzierte Säulen die 29 Hallen. Die Kuppeldecke des Haupttempels zeigt die 16 Göttinnen der Weisheit. Die Wände und Nischen des Tempels sind überreich verziert.