Der 1955 gegründete, circa 400qkm große Park liegt im Osten Rajasthans an den Ausläufern des Aravalli-Gebirges. Trockenwälder, Seen und Wasserläufe umgeben die im Zentrum liegende, aus dem 10.Jahrhundert stammende Festung Ranthambhor. Unter der Herrschaft von Akbar fiel die Festung an den Maharaja von Jaipur, der dieses Gebiet als Jagdrevier nutzte.
1980 wurde das Kerngebiet von 282qkm zusammen mit den Keladevi Sanctuary und Sawai Mansingh Sanctuary zum Ranthambore Tigerreservat. Seitdem ist der Park Teil der zum Project Tiger gehörenden Wildschutzgebiete, die dem Schutz der Tigerpopulation dienen soll. Der Ranthambore Nationalpark ist trotz der herben Verluste durch Wilderei in den 90er Jahren immer noch Vorzeigeprojekt der Organisation mit insgesamt 53 Tigerreservaten in Indien. Die dort vorkommenden Bengaltiger sind nicht sehr scheu und können von Besuchern oftmals auch am Tag beobachtet werden. Eine gute Möglichkeit, die Bengaltiger in freier Wildbahn zu beobachten, besteht am frühen Morgen oder am Nachmittag bei einer Jeep-Safari. Indische Leoparden, Streifenhyänen, Lippenbären, Goldschakale und zahlreiche Huftiere gehören zu den Bewohnern des Wildschutzgebietes. Zahlreiche Vogelarten finden Lebensraum im Naturschutzgebiet, darunter die Wanderbaumelster, die sich gerne von Touristen füttern lässt. Die beste Besuchszeit gilt von Oktober bis April, von Juli bis September hingegen bleibt der Park wegen des Monsuns geschlossen.