Der Nationalpark liegt am Fuße des Himalaya und grenzt in nördlicher Richtung unmittelbar an die beiden in Bhutan gelegenen Wildschutzgebiete Royal-Manas-Nationalpark und Jigme-Singye-Wangchuck-Nationalpark. Durch den Höhenunterschied von 140m auf der indischen bis zu 3000m auf der bhutanesischen Seite reicht die Flora von feuchten Schwemmebenen über Feucht-und Trockenwälder bis hin zu Bergwäldern. Der Nationalpark zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die Vielfältigkeit der Flora begünstigt den Lebensbereich vieler vom Aussterben bedrohter Tierarten, die fast ausschließlich hier zu finden sind, wie das Zwergwildschwein, das Borstenkaninchen und der Goldlangur. Ebenfalls im Park zu finden sind Königstiger, indische Leoparden, Lippen- und Kragenbären. Auch die seltene Wildform des Wasserbüffels ist hier noch angesiedelt. Im Umkreis wurden 660 Elefanten gezählt, von denen sich die meisten innerhalb des Manas Nationalparks aufhalten. Genau wie die Vielfältigkeit der Säugetierarten ist auch die Vogelwelt mit 450 Arten. Zu ihnen zählen die seltenen Bartrappen, Bengalgeier und Schelladler. Panzernashörner, die bis zu den politischen Unruhen in der Mitte der 90er Jahre noch mit 100 Tieren vertreten waren, wurden nahezu gänzlich ausgerottet. Nach den politischen Unruhen hat sich die Sicherheitslage so weit stabilisiert, dass man weibliche Tiere aus dem Kaziranga Naturschutzgebiet hierher umgesiedelt hat. Außerdem findet seit 2003 ein Wiederaufbau der Infrastruktur statt, was dem Nationalpark stetig steigende Besucherzahlen einbringt.