Das Wildschutzgebiet wurde bereits 1926 gegründet, um das indische Panzernashorn vor dem Aussterben zu bewahren. Seit 1985 ist das Wildschutzgebiet Teil des Weltnaturerbes der UNESCO. Das 430qkm große Areal liegt im Nordosten Indiens im Bundesstaat Assam und wird maßgeblich von den Sumpfgebieten des Brahmaputra geprägt. So bietet es dem gefährdeten Panzernashorn optimale Lebensbedingungen. Über 2000 der seltenen Tiere, und somit mehr als 70% des weltweiten Bestandes, leben heute im Park und oftmals kann man sie einzeln oder in Herden in den Flussniederungen entdecken. Durch die Monsunniederschläge werden große Teile des Parks überschwemmt und übernehmen somit die natürliche Düngung für das Gedeihen der Hochgraszonen. Diese Lebensräume begünstigen die Bestände seltener Großtiere. Circa 1400 wilde Wasserbüffel, 80 Bengaltiger, mehr als 400 Tiere des seltenen Zackenhirsches, Lippen- und Kragenbären finden hier gute Lebensbedingungen. Außerdem sind im Park mehr als 1200 asiatische Elefanten angesiedelt und oftmals treten sie in Herden mit bis zu 200 Tieren auf.
Die beste Reisezeit, um den Kaziranga Nationalpark zu besuchen, liegt zwischen Mitte November bis Anfang April. Während des Monsuns ist das Grasland nahe des Brahmaputra überflutet und die Tiere ziehen in die höher gelegenen Gebiete. Durch die Besiedelung um den Nationalpark und die landwirtschaftliche Nutzung durch die Bevölkerung kommt es während der Monsunzeit sehr oft zur Vertreibung oder gar Tötung von Elefanten, wilden Wasserbüffeln oder gar des vom Aussterben bedrohten Panzernashorns, da die Bauern die Tiere als „Schädlinge“ betrachten, die ihre Felder durchwühlen. Umgekehrt geht von der Nutztierhaltung eine Gefahr der Übertragung von Infektionen auf die wilden Parkbewohner aus, entweder durch direkten Kontakt der Tiere oder deren Kot.