Die Hauptstadt von Nepal ist heute eine Millionenmetropole und zieht Menschen aus den umliegenden ländlichen Gebieten wie auch aus Tibet und Indien an. Beim Erdbeben im Jahr 2015 wurden viele der Sehenswürdigkeiten zerstört oder beschädigt, dennoch ist im alten Stadtkern die ursprüngliche Blockstruktur mit der typischen Innenhofbebauung erhalten geblieben. Die Ziegelbauten mit den schön geschnitzten Fenstern sind oftmals in einem schlechten baulichen Zustand und sobald sich durch den Verfall eine neue Baulücke ergibt, wird sie mit denen im Land heute üblichen Einfach-Betonbauten geschlossen.
In und um Kathmandu gibt es noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnenswert machen.

Durbar Square
Das historische Herz Kathmandus ist der Durbar Square und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Hier spiegelt sich die Religiosität, Kultur, Kunst und Architektur Nepals. Der Alte Königspalast mit seinen Nebengebäuden und Innenhöfen wurde von 1560 bis 1574 angelegt, aber mit der Zeit immer erweitert. Am Eingangsportal steht die große Hanuman Statue, die den Palast vor Geistern und Krankheiten schützen sollte und dem Palast den Namen Hanuman Dhoka gab. Das gesamte Areal war von mehr als 50 Pagoden und Tempeln aus Holz zu Ehren von Hindu-Gottheiten umgeben, denen jedoch einige dem Erdbeben 2015 zum Opfer fielen. Viel Zeit sollte man für den Besuch auf dem Durbar Square auf jeden Fall einplanen, um das Leben der Gläubigen in diesem Bereich auf sich wirken zu lassen. Beim Schlendern durch die kleinen engen Gassen in unmittelbarer Nähe zum Durbar Square bekommt man seltene Einblicke in den traditionellen und religiösen Alltag der Bewohner.

Swayambhunath-Tempelanlage
Der Stupa von Swayambhunath gilt als eines der Wahrzeichen im Kathmandu-Tal. Er liegt im Herzen der gleichnamigen 2500 Jahre alten Tempelanlage auf einem Hügel im Westen von Kathmandu und wird wegen seiner großen Affenpopulation auch Affentempel genannt. Mehrere Wege führen hinauf zu dem Stupa, den Hauptweg beschreitet man durch ein großes Tor, dem 365 Stufen folgen, die geschmückt sind mit Tierfiguren aus Stein und mehreren Buddha Statuen. Dies ist der beschwerlichste, jedoch auch der schönste Weg nach oben. Begleitet werden Sie immer wieder von kleinen Affen auf der Suche nach Essbarem, die zum Teil auch sehr aggressiv werden können. Von oben genießt man jedoch eine tolle Aussicht auf die Stadt und das Kathmandu-Tal.

Pashupatinath-Tempel
Die Tempelanlage befindet sich im Stadtteil Deopatan im Osten Kathmandus und ist bereits seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe. Der Tempel ist das wichtigste hinduistische Heiligtum in Nepal und zieht in den Morgen- und Abendstunden zahlreiche Gläubige an. Zum jährlichen Shivaratri-Fest kommen indische Pilger aus weit entfernten Landesteilen. Der Haupttempel selbst ist nur für Hinduisten betretbar, die Shiva-Statue im Inneren darf nur von 4 auserwählten südindischen Brahmanen berührt werden. Die Gelegenheit, einen Blick in den Tempelhof zu bekommen, hat man am besten von der Westseite her. Die restliche Tempelanlage ist frei zugängig und die Besucher können die zahlreichen Tempel besuchen. Ein für Touristen wichtiger Bestandteil ist der Besuch der Badeghats am Bagmati Ufer. Am heiligen Fluss finden die Leichenverbrennungen nach alten Ritualen statt, während Sadhus nach Spenden bittend umherwandeln. Der Tote wird in Tücher gehüllt zu den Ghats getragen, mit Wasser besprüht oder die Füße werden im Fluss gewaschen. Der Leichnam wird mit Holz angezündet und die Familie wartet, bis der Tote zu Asche ist. Anschließend wird die Asche in den Fluss gestreut.

Bodnath
Neben dem Swayambhu-Stupa ist Bodnath das wichtigste buddhistische Heiligtum im Kathmandu-Tal. Die Anlage befindet sich etwa 8 km nördlich von Kathmandu an der alten Handelsstraße zwischen Tibet und Indien. Der Eingang ist über die Nordseite erreichbar und über Stufen gelangt zum Stupa. Die Gläubigen, meist tibetische Buddhisten, umrunden den Stupa auf der unteren Ebene gegen den Uhrzeigersinn, während die Gebetsmühlen mit dem Uhrzeigersinn gedreht werden.
Durch die Flucht des Dalai Lama aus Tibet im Jahr 1959 verließen auch viele Tibeter ihr Land und es bildete sich in Bodnath ein religiöses Zentrum für die Exil-Tibeter. Zahlreiche Tempel und Häuser liegen ringförmig um den Stupa und in den engen Gassen mit den Souvenirshops gibt es allerlei Andenken wie Gebetsmühlen, Ketten usw. zu erstehen.