Bhaktapur
Bhaktapur liegt 16 km östlich von Kathmandu an der früheren Haupthandelsroute zwischen Tibet und Indien. Von allen drei Königsstädten im Kathmandu-Tal ist Bhaktapur die am besten erhaltene und am wenigsten zersiedelte Stadt. Durch das Erdbeben 2015 wurden viele der Sehenswürdigkeiten beschädigt oder zerstört, dennoch konnte sich die Stadt das mittelalterliche Flair bewahren. Im Gegensatz zu den beiden anderen Königstädten Kathmandu und Lalitpur befindet sich der Durbar Square nicht zentral in der Stadtmitte, sondern liegt am nördlichen Rand der Stadt und wird damit etwas weniger vom Alltagsleben frequentiert. Durch den Sundhoka, das “Goldene Tor“ betritt man die Palastanlage. Einen schönen Kontrast bilden die beiden Fassaden des Königspalastes: Die erste Fassade gefertigt aus rotem Ziegelstein und 55 wunderschön geschnitzten, schwarzen Holzfenstern, die zweite Fassade aus weißem Putz und Stuckdekor, zwei Löwenstatuen bewachen den Eingang zum Bhaktapur-Museum. Ferner findet man hier eine Nachbildung des Pashupatinath-Tempels von Deopatan, dessen Bau von Yaksha Malla in Auftrag gegeben wurde, um für die Verehrung von Pashupati nicht die weite Reise nach Deopatan antreten zu müssen.
Nur wenige Gehminuten vom Durbar Square entfernt liegt der Potter´s Square. Dem Platz einen Besuch abzustatten, sollte sich kein Liebhaber der Handwerkskunst entgehen lassen. Die Töpfer auf ihren Veranden drehen ununterbrochen die schweren Töpferscheiben aus Stein, auf dem Platz selbst werden die Gefäße in unterschiedlichsten Formen und Farben zum Trocknen in die Sonne gestellt.
Zentral in der Innenstadt gelegen findet man den Taumadhi-Square mit dem steten Treiben von Händlern und Passanten. Das 30 m hohe Pagodendach des Nyatapola Tempels überragt alle anderen Dächer der Stadt. In unmittelbarer Nähe dazu steht der dreistöckige Bhairava Tempel. Eine schöne Aussicht auf die Tempel und den Platz mit seinem geschäftigen Treiben hat man von der Dachterrasse des Café Nyatapola am südwestlichen Ende des Platzes.
Neben den unzähligen, in der Stadt verteilten Tempelgruppen, die man auf Spaziergängen entdeckt, ist das Tapacal-Viertel erwähnenswert. Hier befinden sich der dreigeschossige Dattatreya-Tempel, der zweigeschossige Bhimsen-Tempel und das Pujari Math, das ursprünglich der Verwaltung von Tempelländereien diente, aber nach seiner Sanierung ein Museum für Kunsthandwerk enthält.