Die Backwaters bestehen aus einem Netz zum Teil aus künstlich angelegten, wie auch natürlichen Wasserwegen und durchziehen das Gebiet des Bundesstaates Kerala. Unmittelbar hinter der Malabarküste beginnt dieses Areal, das Zentrum liegt bei dem Städtchen Alleppey. Die breiteren bis hin zu winzig schmalen Kanäle werden durch einige Seen unterbrochen, wobei der Vembanad-See der Größte ist und zudem eine Öffnung zum Meer besitzt. Wie schon in Vorzeiten werden diese Wasserwege auch heute noch als Handels- und Transportwege genutzt. Die traditionellen Boote nennt man Kettuvalloms. Bei der Konstruktion werden die Holzteile mit Kokosfasern “zusammengenäht“ und die Fugen abgedichtet. In den 90er Jahren übernahmen zunehmend Lastwagen diese Transporte und den Kettuvalloms drohte das Aus. Findige Manager erkannten dieses Potential für zukünftige Touristen und wandelten diese Boote mit ihren jetzigen Aufbauten aus Kokosmaterialen in schwimmende Unterkünfte für Gäste um. Mittlerweile findet man diese Boote in allen Kategorien: Von der einfachen Ausstattung mit schmalen Schlafstätten und Petroleumlampen bis hin zu “Luxusjachten“ mit teuren Clubmöbeln, Minibar und surrenden Klimaanlagen. Eines haben jedoch alle gemeinsam: Sie erschließen dem Reisenden ein wunderbares Terrain, eine verwunschene Wasserwelt mit blühenden Lilien, palmengesäumten Ufern, dann und wann von Reisfeldern unterbrochen. Begleitet vom Gluckern des Wassers ziehen kleine Dörfer, Kirchen und Tempel vorbei. Bei kurzen Stopps kann man den Frauen bei der Verarbeitung der Kokospalmfasern zusehen oder den Bootskoch beim Einkauf der frischen Waren auf den Märkten in kleinen Dörfern Keralas begleiten. Eine Hausbootreise bietet in jedem Fall wunderbare Einblicke in die Lebensweise der Bevölkerung von Kerala abseits der urbanen Metropolen.