Trotz der Ansiedlung verschiedener Entwicklungsprojekte und des Flughafens hat sich das Paro-Tal seine Idylle bewahrt. Klare Luft und das Fehlen jeglichen Lärms fallen dem Gast sofort auf. Das Tal ist landschaftlich sehr reizvoll und den Wohlstand der Bevölkerung kann man an den Häusern ablesen: Es sind die schönsten Häuser Bhutans, die Fensterreihen sind in allen drei Stockwerken vorhanden und auch die Größe der Häuser zeigt die gute wirtschaftliche Situation der Einwohner.
Bei der Einfahrt in das Paro Tal wirkt es noch wie eine enge Schlucht, öffnet sich dann aber zusehends und erreicht vor dem Flughafen seine größte Ausdehnung. In der Nähe von Paro teilt sich das Tal, ein Teil führt circa 15 km nach Norden, das Haupttal verläuft weiter in nordwestlicher Richtung. Etwa 16 km nach Paro erreicht man den Drukyel Dzong und es sieht aus, als ob der Dzong das Ende des Tales signalisiert. Tatsächlich geht das Tal aber noch 12 Kilometer weiter, verengt sich jedoch zusehends.
Das Tal besitzt einige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind.
Der Drukyel Dzong liegt am Ende des Tales, bei der Anfahrt kann man den 7314 m hohen Gipfel des Jhomolhari sehen. Der Dzong wurde 1647 auf einem Felsvorsprung errichtet, um das Gebiet vor Eindringlingen aus dem Norden zu bewahren. Unterhalb des Dzongs liegt ein bezauberndes Dörfchen. Der Dzong selbst fiel 1951 einem schweren Feuer zum Opfer, der nur die Mauern verschonte. Um dem völligen Zerfall vorzubeugen, errichtete man 1985 ein Schindeldach, das sich an Bildern früherer Jahre orientierte.
Der Kyichu Lhakhang besteht aus zwei baugleichen Tempeln und man erblickt sie von der Straße aus durch eine Vielzahl von Gebetsfahnen. Der erste Tempel wurde im 7. Jahrhundert vom buddhistischen König Songtsen Gampo errichtet, die Errichtung des zweiten Tempels veranlasste 1968 die Mutter des Königs von Bhutan, Majestät Ashi Kesang. Im alten Tempel zeigen die zahlreichen Gemälde und Statuen die Verehrung, die diesem Tempel entgegengebracht wird. Der neue Tempel ist Guru Rinpoche für die Vermittlung der grundlegenden Lehren der Nyingmapa-Lehren, die er an seine Schüler weitergab, gewidmet.
Große körperliche Mühen werden den Besuchern des Taktshang-Klosters abverlangt. Das Kloster klebt förmlich an einer steil abfallenden schwarzen Felswand etwa 800 Meter über dem Tal. Der Gehweg benötigt etwa drei Stunden. Das erste Teilstück führt leicht ansteigend durch einen Wald und man erreicht einen Weiler, an dem Gebetsmühlen von Wasser bewegt werden. Wenige Meter führt der Weg über eine Wiese, bevor der eigentliche Aufstieg durch Eichen- und Rhododendronwald beginnt. An einer kleinen, flachen Stelle mit vielen Gebetsfahnen zweigt ein Weg zur Taktshang-Herberge ab. Von hier hat man einen hervorragenden Blick zum Kloster. Ein weiterer steiler Aufstieg folgt, bis man zur zweiten Gruppe von Gebetsfahnen kommt. Es folgt ein atemberaubender Ausblick hinunter! zum Taktshang Kloster. Ein Abstieg entlang der Felswand, wird gefolgt von einer Brücke, die zwei Felsblöcke miteinander verbindet. Nun thront das Taktshang Kloster wieder oberhalb des Betrachters. Über steile Treppen entlang der Felswand erreicht man letztendlich sein Ziel: Man ist im Taktshang Kloster! Das Kloster gehört zu den wichtigsten und meistverehrten Pilgerzielen im Himalaya. Der Legende zu Folge soll Guru Rinpoche auf dem Rücken einer Tigerin an diesen Ort geflogen sein. Guru Rinpoche meditierte in der Höhle und bekehrte die Bewohner des Paro Tales zum Buddhismus. Das Kloster besteht aus mehreren Tempeln. Der erste und kleinste Tempel gilt als der heiligste Ort in Taktshang. Der mittelgroße Tempel liegt oberhalb des ersten und ist über weitere Stufen erreichbar. Weitere Tempel befinden sich gleichen Gebäudekomplex.
Die Grundsteinlegung für den Paro Dzong erfolgte im 15. Jahrhundert durch den verarmten Studenten Gyelchok in Form eines kleinen Gebäudes. Seine Nachfahren wurden im Laufe der Jahre bekannt und beherrschten den größten Teil des Tales. 1945 übergaben sie die kleine Festung an Shabdrung Ngawang Namgyuel, der den Dzong sofort erweiterte. Im Oktober 1907 brannte der Dzong fast vollständig nieder, wurde aber mit Hilfe einer Sondersteuer wieder aufgebaut. Heute dient er als Verwaltungssitz des Paro Distrikts und beherbergt eine große Mönchsgemeinde.
Oberhalb des Paro Dzong liegt der Ta Dzong, der frühere Wachturm, der heute das Nationalmuseum beherbergt. Die verschiedenen Abteilungen des Museums zeigen traditionelle Trachtensammlungen, Stoffe, Hüte, Masken – Thangkas – Briefmarken – Statuen und gravierte Schieferarbeiten – Silberarbeiten und Rüstungen – Gebrauchsgegenstände und Metallgefäße. Das Museum ist in jeder Hinsicht einen Besuch wert.