Wegen der Nähe zur pakistanischen Grenze war Amritsar viele Jahre für Touristen gesperrt. Die Stadt ist kultureller und religiöser Mittelpunkt im Punjab. Der erste Tempel, Hari Mandir, wurde 1761 bei einem Beutezug gesprengt und war bereits drei Jahre später wieder aufgebaut. Unter der Herrschaft von Ranjit Singh wurde das Dach mit vergoldeten Kupferplatten versehen und trägt daher den Beinamen Goldener Tempel. Der Tempel liegt inmitten des 100 x 90 Meter messenden Teiches Amrit Sovar. Die Anordnung hat symbolische Gründe aus dem Mandala: Der Goldene Tempel ist ein Schiff, der das Wasser der Nichtwissenheit überquert. Der Tempel selbst stellt Gott dar und die Meditation über dessen Existenz ist Inhalt des Sikhismus. Im Erdgeschoß des Tempels rezitieren vom frühen Morgen bis späten Abend Sänger aus dem heiligen Buch Adi Granth. Anschließend wird das Buch in einer Prozession über die Brücke zum Akhal Takhat, dem Sitz der Tempelverwaltung, geleitet.
Dabei sind Besucher herzlich willkommen, jedoch muss das Fotoverbot im Heiligtum beachtet werden. Eingebettet ist das gesamte Areal der Tempelanlage von den schmalen Gassen der Altstadt. Unweit des Goldenen Tempels und leicht zu Fuß zu erreichen liegt der Gurdwara Baba Atal-Tempel. Der neunstöckige Tempel wurde vor zwei Jahrhunderten erbaut und ist ebenfalls ein wichtiges Sikh-Heiligtum. Bei einem Ausflug zur nahegelegenen Grenze kann man der allabendlichen Zeremonie Wagah Boarder zur Schließung des indisch-pakistanischen Grenzübergangs beiwohnen.